Abstract

Einleitung

Eine Studie von Gallup mit der Fragestellung, wie viel Bindung Mitarbeitende zu ihrem Unternehmen haben, kam 2022 zu dem Ergebnis, dass 87 % der Arbeitnehmenden in Deutschland eine geringe bis keine Bindung aufwiesen und dass dies einen wirtschaftlichen Ausfall von bis zu 151 Milliarden Euro bedeutete. Währenddessen prägte die Generation Z den Begriff ‹Quiet Quitting›, der eine Massnahme gegen übertriebene Erwartungen an Arbeitsleistung ist und eine Distanzierung gegenüber den Arbeitgebenden bewirkt. Medien wie auch die bisherige Literatur übersetzen ‹Quiet Quitting› frei mit ‹innere Kündigung› oder ‹Dienst nach Vorschrift›. Es erscheint daher notwendig, wissenschaftlich zu durchdringen, was Quiet Quitting ist und wie Firmen ihm entgegensteuern können.

Ziel & Forschungsfrage

Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, zu ergründen, mit welchen Massnahmen Organisationen Quiet Quitting am Arbeitsplatz vermeiden können. Hierzu wurde folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Massnahmen sollten Organisationen ergreifen, um ‹Quiet Quitting› am Arbeitsplatz zu verhindern?

Vorgehen

Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden aktuelle Studien und Literatur aus den Bereichen Quiet Quitting, Arbeitsüberlastung, Burn-out und Konsequenzen von Arbeitslosigkeit analysiert und mit den Ergebnissen einer qualitativen Inhaltsanalyse von teilstrukturierten Experteninterviews in ebendiesen Bereichen abgeglichen und diskutiert. Aus dem Diskussionsergebnis wurden Massnahmen abgeleitet und auf dieser Basis wurde die Forschungsfrage beantwortet.

Wichtigste Ergebnisse

Quiet Quitting

Quiet Quitting ist primär ein Schutzmechanismus vor Arbeitsüberlastung, Burn-out und den Konsequenzen von Arbeitslosigkeit, der zu Folge hat, dass Mitarbeitende ihre Arbeitsleistung reduzieren und sich vom Unternehmen distanzieren. Vorgesetzte Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle und müssen fähig sein, die Gefährdung der Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu erkennen und darauf zu reagieren, um ihre gesetzliche Fürsorgepflicht und die Erwartungen der Mitarbeitenden zu erfüllen. Die Angst vor den Konsequenzen von Arbeitslosigkeit verursacht massgeblich Quiet Quitting. Der Ausfall des Erwerbseinkommens kann zu einem sozialen Abstieg des Individuums oder der Familie führen und verursacht dadurch wiederum psychische Leiden wie Stress, Existenzängste und Depressionen und führt zur Distanzierung gegenüber dem Unternehmen.

Organisationen sollten daher Massnahmen wie regelmässige Mitarbeitendengespräche, regelmässige Aufgabenplanung, die Ausbildung sozialer Führungskompetenz, die Schaffung finanzieller Sicherheit, eine Versetzung, die Schaffung einer Mensch- und Innovationskultur, die Schaffung eines Corporate-Alumni-Netzwerks und die Einführung von New Work ergreifen, um Quiet Quitting am Arbeitsplatz zu verhindern.

Weiterführendes

Weiterführende Forschung im Bereich ‹Quiet Quitting› könnte messen, in welchem Umfang wirtschaftlicher Ausfall durch die Umsetzung der erarbeiteten Massnahmen vermindert werden kann.

Masterarbeit an der Kalaidos Fachhochschule Schweiz. 54 Seiten, 207 Seiten mit Anhängen.

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Zitierbeispiel nach APA 7:

Sonstiges

Diese Arbeit ist mit 5.7 bzw. sehr gut (A) im Schweizer Notensystem bewertet worden.

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